Umweltfinanz Marktreport
Regelmäßiger Newsletter zu Erneuerbaren Energien und ethisch-ökologischen Kapitalanlagen
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Newsletter-Archiv
Schon Ende des 19. Jahrhunderts bildeten sich in Brandenburg die ersten Ansätze des ökologischen Landbaus heraus. Während die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Brandenburg weiter zurückgegangen ist, konnte bei den ökologisch wirtschaftenden Erzeugern seit 2010 ein Anstieg um mehr als 20 % auf über 800 Betriebe verzeichnet werden. Dennoch ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche mit aktuell ca. 13 % immer noch viel zu gering, um die Nachfrage nach regional erzeugten, biologisch angebauten Lebensmitteln zu decken. Während die Potsdamer Landesregierung den Ökolandbau weiter fördern und ausbauen will - bis 2024 soll die Fläche auf 20 % steigen - ist von Seiten der Europäischen Union kein großer Reformwille erkennbar.
Unter Agrar-Photovoltaik oder Agro-PV (APV) versteht man die gleichzeitige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und die solare Energiegewinnung. Dabei kann Photovoltaik auf Freiflächen substanziell ausgebaut werden, ohne wertvolle Ressourcen an fruchtbarem Ackerboden nennenswert zu verbrauchen, da unter den Modulen weiterhin Ackerbau betrieben werden kann. Durch gezieltes Lichtmanagement werden außerdem sowohl die landwirtschaftlichen Erträge als auch die Energiegewinnung mittels Photovoltaik optimiert. Ziel ist die technische Optimierung einer APV-Anlage zum maximalen Photovoltaik-Ertrag bei gleichzeitig minimaler Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums.
Die Stromerzeugung aus Windenergie ist im Jahr 2019 in Deutschland weiter angestiegen und hat einen neuen Leistungsrekord aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg um ca. 15,7 % auf etwa 127 Mio. MWh. Die maximal erzeugte Leistung betrug ca. 46.000 MW am 15.03.2019 um 19 Uhr. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein der Energiewende erreicht: Die Windenergie war in Deutschland als einzelne erneuerbare Energieressource erstmals die stärkste Energiequelle im deutschen Strom-Mix und überholte den bisherigen Spitzenreiter Braunkohle. Das starke Windjahr wirkte sich auch auf die gesamte in Deutschland erzeugte Ökostrom-Menge aus: Bis Ende des Jahres wurden mit ungefähr 237 Mio. MWh ca. 7 % mehr produziert und in die Netze eingespeist als im Vorjahr.
Das „Referenzkraftwerk Lausitz“, an dem die ENERTRAG AG im Rahmen eines Projektkonsortiums beteiligt ist, wurde im Sommer 2019 als einer von zwanzig Gewinnern im ersten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ ausgewählt und erhält in den kommenden Jahren eine staatliche Förderung in Millionenhöhe. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung durch alle Partner geht das Projekt jetzt in die erste Phase.