SUNfarming GmbH: Mehrfachnutzung von Flächen mit Solarmodulen Erzeugung von grünem Strom und Lebensmitteln schließt sich nicht aus
Die 2004 gegründete SUNfarming GmbH ist spezialisiert auf die technische und wirtschaftliche Umsetzung deutscher und internationaler Photovoltaik-Projekte, darunter Großprojekte für Investoren, Direktstromkonzepte für Kommunen und Konzepte im Bereich Agro-Photovoltaik ("Food & Energy"). Gerade das von SUNfarming entwickelte einzigartige "Food & Energy Urban Concept" gewinnt angesichts einer sich verstärkenden Urbanisierung und der sich daraus ergebenden Ressourcenverknappung immer mehr an Bedeutung.
Laut Weltbankstudien verdreifache sich der urbane Flächenverbrauch bis 2030, so SUNfarming. Wenn die urbanen Infrastrukturen damit Schritt halten sollen, müssen sie intelligenter gestaltet werden. Technologisches Wissen und die verfügbaren Ressourcen im Wasser-, Energie- und Ernährungssektor müssen nachhaltig genutzt werden, um eine klimagerechte Entwicklung in Städten und Kommunen zu ermöglichen.
SUNfarming "Food & Energy Urban Concept": gleichzeitige Erzeugung von Solarstrom und Lebensmitteln auf ein und derselben Fläche
Beim SUNfarming "Food & Energy Urban Concept" werden Energie und Pflanzen zusammen produziert – auf ein und derselben Fläche. Zusätzlich zur Erzeugung von Solarstrom können in Gewächshäusern oder auf PV-Freiflächenanlagen zwischen den Modulreihen Gemüse, Früchte oder Blumen angebaut werden. Dabei werden die Photovoltaik-Anlagen für die landwirtschaftliche Nutzung entsprechend modifiziert, so dass der Anbau von Gemüsesorten wie Kartoffeln, Tomaten, Gurken und Kräutern, aber auch die Haltung von Schafen und Hühnern problemlos möglich ist. Die gemeinsame Erzeugung von Strom und Lebensmitteln schließt sich bei diesem Ansatz also nicht aus.
Solarmodule können positiven Einfluss auf Flora und Fauna haben
Selbst in feuchten Niederungsgebieten, die für Landwirte mit der Zeit zunehmend schwieriger zu bewirtschaften sind, hätten laut dem Gründer und Geschäftsführer von SUNfarming, Peter Schrum, die Solarmodule ökologisch positive Einflüsse auf Flora und Fauna. Innerhalb weniger Jahre würden sich Tiere, die die Flächen lange gemieden hätten, wieder unter den Anlagen ansiedeln. In Moorböden könnte deutlich mehr des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid gespeichert werden, wenn der Wasserstand auf den Flächen gezielt auf einem hohen Niveau gehalten würde. Erste erfolgreiche Ergebnisse seien am Entwicklungsstandort in Rathenow in Brandenburg zu verzeichnen, berichtet Peter Schrum. Acht Gebäude auf insgesamt 15.550 qm bilden dort das neue SUNfarming Food & Energy Forschungs- und Innovationszentrum. Fünf innovative Forschungsprojekte sollen in den kommenden Jahren realisiert werden, unter anderem die Entwicklung eines energetisch nachhaltigen und ressourcenschonenden Aquakulturkreislaufsystems unter den teilverschatteten Flächen von Agro-Solar-Anlagen.
Forschungs- und Innovationszentren in Brandenburg und Schleswig-Holstein
Auch in Dörpling in Schleswig-Holstein soll ein Innovationszentrum errichtet werden. Geplant ist neben der Montage von bis zu vier Meter hohen Solarmodulen der Anbau von Heilkräutern, unter anderem von Arzneipflanzen wie Artemisia, Salbei, Ingwer und Kurkuma. Das Forschungsprojekt besteht aus mehreren Phasen, die über einen längeren Zeitraum wissenschaftlich von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel begleitet werden sollen. Zunächst wird eine kleine Wiese mit Freiflächenanlagen bestückt. Darunter befinden sich auch Versuchsmodule, die eine Tröpfchenberegnung mit aufgefangenem Regenwasser unter den PV-Modulen ermöglichen. Weitere Projekte sind in Nachbargemeinden geplant. Vielerorts wird bereits geprüft, welche Flächen als PV-Standort geeignet sind, und zwar nicht nur für den Anbau von Kräutern, sondern auch für die Haltung von Schafen unter den PV-Modulen. Peter Schrum hat die Vision, das Innovationszentrum auf circa 20 Hektar zu vergrößern und ein Betriebsgebäude sowie eine Kräutertrocknungshalle auf dem Gelände zu errichten.
"Der Prozess ist aber noch lange nicht abgeschlossen", stellt Peter Schrum fest. Vor allem sein Anspruch, möglichst viele Interessen unter einen Hut zu bekommen, sei nicht ganz einfach. Landwirten solle das Grünland nicht genommen werden. Zudem gelte es, Naturschutzaspekte zu berücksichtigen sowie eine breite Akzeptanz der Bevölkerung zu erzielen.
Quelle: SUNfurming GmbH, Dithmarscher Landeszeitung vom 17.06.2021 (Artikel von Ralf Tiessen);
Bild: SUNfurming GmbH