Startseite Aktuelles Grüner Wasserstoff: Startschuss für Erzeugung & Nutzung in Brandenburg

ENERTRAG produziert grünen Wasserstoff für Heidekrautbahn Brandenburger Pilotprojekt für emissionsfreien Schienenverkehr startet

Der brandenburgische Landkreis Barnim hat im Jahr 2008 seine Null-Emissions-Strategie verabschiedet. Wesentliche Elemente dieser Strategie sind unter anderem der Einsatz erneuerbarer Energien und eine CO2-freie Mobilität. Aufgrund des vorhandenen Windangebots in der Region kommt dabei der Wasserstofftechnologie eine Schlüsselrolle zu. Der Landkreis Barnim hat mehrere Projekte im Personennah- und Wirtschaftsverkehr identifiziert, die zeitnah auf die Wasserstofftechnologie umgestellt werden könnten – darunter die sogenannte Heidekrautbahn (RB27), die von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betrieben wird.

Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim: „Für eine wirkungsvolle Umsetzung der Null-Emissions-Strategie in unserer Region müssen wir auch die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen. Mit dem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Rahmen dieses Projekt wollen wir einen Grundstein für den Markthochlauf innovativer Fahrzeugantriebe legen.“

Bereits seit zwei Jahren befindet sich die NEB zusammen mit der ENERTRAG AG und den Kreiswerken Barnim in den Planungen zur Umsetzung dieses wegweisenden Vorhabens, das der Bund mit rund 25 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt. Nun wurde der Startschuss am Bahnhof Basdorf gemeinsam mit Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik gegeben.

„Mit einer auf diese Weise neu gedachten Eisenbahn im Barnim können wir die Energiewende und auch die Verkehrswende in Brandenburg aktiv fördern. Ein emissionsfreier Verkehr auf der Heidekrautbahn passt hervorragend in die bei vielen Berlinern beliebte Ausflugsregion“, so Detlef Bröcker, Vorstand der NEB.

Bis 2024 sollen auf der Strecke zwischen Berlin und Schmachtenhagen sowie auf der zu reaktivierenden Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf anstelle der bisherigen dieselbetriebenen Fahrzeuge sechs neuartige mit regional erzeugtem, grünem Wasserstoff betriebene Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge eingesetzt werden. Der dafür benötigte CO2-neutrale Wasserstoff wird von ENERTRAG durch Elektrolyse mit Strom aus lokaler Windkraft in einem Wasserstoffwerk, ähnlich dem bekannten Hybridkraftwerk, in unmittelbarer Nähe hergestellt. Die Kreiswerke Barnim werden mit der Errichtung einer Wasserstoff-Zugtankstelle die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den produzierten Wasserstoff am Ort des Energiebedarfes zur Verfügung zu stellen. Aus dem Wasserstoff wird dann direkt in den Zügen der Strom für den Betrieb gewonnen. Beim Fahren entsteht als Abfallprodukt nur Wasser. Damit sind signifikante Einsparungen von CO2 und Diesel möglich.

„Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Zukünftig werden immer mehr Bereiche unserer Gesellschaft von erneuerbarer Energie versorgt werden. Der Mobilitätsbereich ist dabei ein zentraler Sektor – und insbesondere der Schienenverkehr hat dringlichen Aufholbedarf. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Projekt eine hohe Signalwirkung haben wird, denn nur 50% des Schienennetzes in Deutschland sind elektrifiziert. Hier ist grüner Wasserstoff der perfekte Treibstoff“, ist sich Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender der ENERTRAG AG, sicher. „Mit der Bahn durch Brandenburg zu fahren macht sicher doppelt so viel Freude, wenn der Treibstoff aus hiesigen Windmühlen stammt.“

Die wasserstoffbetriebene Heidekrautbahn ermöglicht zukünftig einen vollständig emissionsfreien Schienenpersonennahverkehr über die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zu Verbrauch und Betrieb. Zudem sind Wasserstoffzüge auf Grund ihres Elektroantriebs äußerst geräuscharm.

Quellen: ENERTRAG AG, Niederbarnimer Eisenbahn, Kreiswerke Barnim, Mai 2021
Bild: copyright ENERTRAG AG

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