Startseite Aktuelles Deutscher Windmarkt boomt auch 2016 auf hohem Niveau

Deutscher Windmarkt boomt auch 2016 auf hohem Niveau

Auch im vierten Jahr in Folge unterstreicht die Windindustrie in Deutschland ihre Leistungsfähigkeit mit einem weiterhin hohen Zubau. Während sich der europaweite Zubau auf dem Niveau des Vorjahres bewegt, wuchs der deutsche Markt um knapp 25 %.

Windenergie leistet einen starken Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Deutschland und Europa

Die Windenergie ist 2016 von allen Stromerzeugungsarten in Europa am stärksten ausgebaut worden und stellt 51 % der neu installierten Kraftwerksleistung im vergangenen Jahr. Insgesamt hat die Windenergie im Jahr 2016 innerhalb der Europäischen Union fast 300 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt und damit 10,4 % des Strombedarfs der Gemeinschaft gedeckt.

Mit 5.443 MW Brutto-Zubau (Windenergie an Land und auf See) erreichte Spitzenreiter Deutschland im Jahr 2016 einen Anteil von 39 % am europaweiten Zubau (13.925 MW). Den zweitgrößten Zubau verzeichnet Frankreich (1.561 MW), gefolgt von der Türkei (1.387 MW), den Niederlanden (887 MW) und Großbritannien (736 MW).

„Windenergie ist nun ein etablierter und wesentlicher Teil von Europas Energieversorgung“, stellt Giles Dickson, CEO von Wind Europe, fest.

Zubau 2016 gleichmäßiger über das Bundesgebiet verteilt als 2015, Niedersachsen ist neuer Windenergie-Spitzenreiter

Den mit Abstand größten Brutto-Zubau in Europa verzeichnete Deutschland im vergangenen Jahr. Die meisten Anlagen wurden dabei in Niedersachsen errichtet, der Brutto-Zubau auf 900 MW hat sich dort mehr als verdoppelt. An zweiter Stelle steht nun Schleswig-Holstein mit 651 MW, das zuvor drei Jahre in Folge den höchsten Zubau aufwies. Nordrhein-Westfalen mit 564 MW und Brandenburg mit 494 MW folgen.

Von den südlichen Bundesländern konnte besonders Baden-Württemberg stark zulegen: Dort wurde die neu hinzugebaute Leistung um rund 140 % auf 347 MW gesteigert, während Bayern auf 340 MW kam. Damit ist der Zubau nun gleichmäßiger über das Bundesgebiet verteilt als in den Vorjahren.

„Die Windenergie an Land bleibt der kostengünstige Leistungsträger des Energiesystems. In den vergangenen Jahren wurde eine beachtliche Lernkurve durchschritten. Höhere Stromerträge und mehr Betriebsstunden haben die sinkenden Vergütungen im EEG aufgefangen sowie die Systemstabilität gestützt und werden dies auch in 2017 tun. Die Windindustrie stellt sich den wettbewerblichen Ausschreibungen in Deutschland wie auch international. Sie setzt auf weitere technische Innovationen und leistet nach wie vor einen starken Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Deutschland, Europa und weltweit“, sagte Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems.

Weiter hohes Zubau-Niveau für 2017 und 2018 erwartet

Für die Übergangsjahre 2017 und 2018 zum neuen Auschreibungssystem erwarten die Verbände Bundesverband WindEnergie (BWE) und VDMA Power Systems ein weiter hohes Zubau-Niveau in Deutschland. In 2017 rechnet die Branche mit einem Zubau von 4.500 bis 5.000 MW. Für 2018 liegen die Prognosen bei Zubauwerten von 3.000 bis 3.500 MW. Grund dafür ist ein Vorzieheffekt, der sich in einer hohen Zahl von Windenergieprojekten widerspiegelt, für die noch eine Genehmigung nach dem alten Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) 2014 vorliegt. 2019 werden dann erstmals nur noch Projekte aus dem EEG-Ausschreibungsvolumen von zunächst 2.800 MW jährlich umgesetzt.

"Die Industrie wird daran arbeiten, die Verringerung des deutschen Marktes durch Exporte auszugleichen. [...] Die Windindustrie ist in einer guten Ausgangsposition. [...] Unternehmen aus Deutschland können ihre Position in Wachstumsmärkten ausbauen, müssen aber Herausforderungen meistern", unterstreicht Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Breichs Power Systems des Industrieverbandes VDMA.

Quelle: Bundesverband für Windenergie e.V., IWR, März 2017

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