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Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland durch leistungsstarken Wasserstoff-Hub Vorhaben von ENERTRAG als Projekt von wichtigem europäischem Interesse eingestuft

Um Deutschlands Klimaschutzziele zu erreichen, ist eine starke Elektrifizierung des gesamten Energiesystems und eine intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr unbedingt notwendig. Grüner Wasserstoff trägt dabei als Energiespeicher zur Verstetigung der volatilen erneuerbaren Energien aus Solar-und Windenergie bei und entlastet die Stromnetze. Er ist ein zentraler Pfeiler der zukünftigen Energiewirtschaft Deutschlands und stellt ein effektives Instrument zur sogenannten Sektorkopplung dar.

Elektrolysekorridor Ostdeutschland

Zusammen mit Partnern aus verschiedenen Bereichen der Energiebranche will ENERTRAG im Rahmen des Projekts „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“ nun die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff an vier ostdeutschen Standorten starten. ENERTRAG plant dazu die Errichtung mehrerer Wasserstoffproduktionsanlage entlang einer Achse von Güstrow im Norden bis Bitterfeld-Wolfen im Süden.

Die Elektrolyseure sollen in unmittelbarer Nähe einer bestehenden Erdgasleitung installiert werden und einen bundesländerübergreifenden Korridor entlang der Wasserstoffpipeline des Verbundprojekts „doing hydrogen“ bilden. Außerdem sollen vier Wasserstofftankstellen in der Nähe der Elektrolyseure errichtet werden.

Verbundprojekt „doing hydrogen“

Das ENERTRAG-Projekt „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“ ist Teil des Verbundprojekts „doing hydrogen“ und hat das Ziel, mit Windstrom erzeugten Wasserstoff in bereits bestehende ostdeutsche Gasnetze einzuspeisen. Der Wasserstoff soll an industrielle Abnehmer transportiert werden, um damit die Dekarbonisierung der Industrie zu ermöglichen.

Mit der Umwidmung eines Teils der bereits vorhandenen Gasnetzinfrastruktur hin zu einem 100-Prozent-Wasserstoffnetz soll der Grundstein für ein flächendeckendes Wasserstoffnetz in Ostdeutschland und darüber hinaus gelegt werden. Die Leitungen sollen in das deutsche und europäische Wasserstoffnetz integriert werden und bis in die deutschen Nachbarländer erweiterbar sein.

Leistungsstarker Wasserstoff-Hub

Die vier Großelektrolyseure von ENERTRAG sollen an Standorten in Mecklenburg-Vorpommern (Raum Güstrow, 55 Megawatt), Brandenburg (Treuenbrietzen, 30 Megawatt und Teltow-Fläming, 100 Megawatt) und Sachsen-Anhalt (Raum Bitterfeld-Wolfen, 25 Megawatt) errichtet werden. Mit einer Gesamtkapazität von 210 Megawatt können jährlich 16.500 Tonnen Wasserstoff im industriellen Maßstab produziert werden und zur Einsparung von 135.000 Tonnen CO2 pro Jahr beitragen. Produktionsstart ist voraussichtlich im Jahr 2027.

Durch den Zusammenschluss verschiedener Industriepartner können Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch des Wasserstoffs unter einem Dach stattfinden.

Vorzeitiger Startschuss für ein Vorhaben von europäischem Interesse

Jetzt hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) grünes Licht für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn gegeben. Damit kann ENERTRAG bereits vor Abschluss der Fördermittelvergabe und auf eigenes Risiko mit der Umsetzung des Projekts beginnen, das als Vorhaben von europäischem Interesse (IPCEI, Important Project of Common European Interest) eingestuft worden ist.

Enertrag sieht in der jetzigen Bewilligung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns einen bedeutenden Fortschritt für das IPCEI-Projekt, das einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Energietransformation in Ostdeutschland leistet.

Manuela Blaicher, Leiterin der PtX-Projektentwicklung bei ENERTRAG, kommentiert die Entscheidung des BMWK erfreut: "Großtechnische Elektrolyseurstandorte sind die Grundlage für den schnellen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland. Das Förderprogramm IPCEI verknüpft Wasserstofferzeugungskapazitäten mit Transportinfrastruktur und Abnehmern."

Der Elektrolysekorridor Ostdeutschland spielt eine Schlüsselrolle bei der Etablierung einer klimaneutralen Wirtschaft in Deutschland und unterstreicht die europaweite Relevanz für die Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie.

Über ENERTRAG

Seit 25 Jahren arbeitet ENERTRAG an Lösungen für die Energiewende und erbringt alle Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien, v.a. im Bereich Wind- und Solarenergie sowie Wasserstoff.

Als erfahrener Projektierer, Betreiber und technischer Systemoptimierer vereint ENERTRAG alle Kompetenzen, die für die Errichtung und den erfolgreichen Betrieb von Windenergie- und Photovoltaikanlagen im In- und Ausland notwendig sind. Neben den Kernmärkten Deutschland und Frankreich stehen die Zukunftsmärkte Polen und Südafrika im Fokus.

Mit seinen Bestandsanlagen produziert ENERTRAG jährlich 1,38 Mio. Megawatt grünen Strom und rund 60 Tonnen Wasserstoff. Im Verbundkraftwerk in der Uckermark sind mit Windkraft, Wasserstoff, Photovoltaik und Biogas bereits mehr als 400 Megawatt Erneuerbare Energie zusammengeschlossen, die als Strom, Gas und Wärme nutzbar gemacht werden.

Quellen: ENERTRAG, doing hydrogen, IWR, Oktober 2023

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